Das Human Design System – Ein außergewöhnliches Werkzeug für Selbstentdeckung, Selbstentfaltung und Selbstliebe
Was ist das Human Design System? – Eine Definition
Human Design ist ein einzigartiges, multifunktionales Werkzeug, mit dem der innere Bauplan eines Menschen sichtbar gemacht werden kann. Die Kenntnis des persönlichen Designs verhilft zu klaren Entscheidungen aus der eigenen inneren Autorität, die ein Leben lang Gültigkeit behält. In einem sogenannten Human Design Reading werden alle wichtigen Details dazu verständlich erklärt, sodass jeder danach befähigt ist, sein Leben selbstbestimmt zu meistern
Der Nutzen des Human Design System
1. Entscheidungen treffen
Wie ein gutes Schweizer Taschenmesser verfügt dieses System über mehrere Funktionen, die praktisch anwendbar sind. Der offensichtlichste Zweck besteht darin, dass die Verwendung des HD für den eigenen Entscheidungsprozess klare Vorteile bietet im Vergleich zu herkömmlichen Entscheidungshilfen.
Die meisten Methoden zur Entscheidungsfindung beruhen auf einem Abwägen von Für und Wider, selbst wenn das Gefühl miteinfließen darf. So bleibt das Dilemma: Jede Entscheidung bringt immer bestimmte Vorteile und bestimmte Nachteile.
Das liegt einfach in der Natur der Sache: Der Verstand ist in der Lage, die Dinge von mehreren Perspektiven aus zu betrachten. Zu jedem Für gibt es eben ein Wider – was die Entscheidung nicht leichter macht. Gibt es einen Ausweg aus dem Zweifeln und Grübeln?
Ja, den gibt es. Und im Prinzip ist der Weg ein einfacher. Die Lösung ist: Ich übergebe die Entscheidungsmacht dem Körper. Ja, richtig gehört: Dem Körper. Der ist es ja schließlich, der uns dieses Leben ermöglicht, oder nicht? Ich höre schon im Hintergrund, wie es laut aufschreit: „Wo kommen wir denn da hin?“ – was übrigens eine gute Frage ist.
Das Human Design System stellt die These auf, dass jeder Mensch einzigartig ist. Und nicht nur das: Auch die Entscheidungsfindung läuft bei Menschen individuell ab. Wir kennen ja mittlerweile die berühmten „Bauchmenschen“, die ein Teil der Wahrheit sind, aber eben nicht alles.
Es gibt noch so viele andere Möglichkeiten! Und um herauszufinden, was für dich die richtige Vorgehensweise ist, dafür gibt es das Human Design.
2. Ein Leben leben, das dir mehr und mehr entspricht
Jetzt sind wir wieder beim Weg. Das Leben entwickelt sich, und zwar jeden Tag neu. Wir empfinden es zwar oft, spätestens ab dem richtigen Erwachsenwerden, mehr wie eine belanglose Kontinuität, doch in Wirklichkeit liegt in jedem neuen Tag auch eine neue Chance.
Jeder Tag besteht aus einer Vielzahl an Entscheidungen, die wir bloß meist gar nicht mehr bemerken, weil wir im Autopiloten durch unser Leben navigieren. Das hat zwar den Vorteil, dass wir Nerven und Energie sparen, gleichzeitig bleiben wir schlafend, träumend, immer im gleichen Trott, treffen Entscheidungen nur nach Gewohnheit, nach dem, was andere für richtig halten oder nach dem, was uns unser Verstand diktiert.
Und dann wundern wir uns, wenn unser Leben nicht reichhaltig oder befriedigend, sondern viel eher frustrierend, voll Widerstand oder einfach nur langweilig ist? Human Design bietet hier individuelle Lösungen an. Doch eine Warnung vorweg: Das Loslassen alter Muster ist auch immer ein Risiko:
Weil du gar nicht wissen kannst, was dabei heraus kommt, wenn du deinem Körperwissen die Entscheidungsmacht übergibst. Bist du bereit, dieses Risiko einzugehen? Bist du bereit, dich auf dieses Experiment von Strategie und innerer Autorität einzulassen? Bist du bereit, einem Prozess zu folgen, der sich einmal verselbständigen wird: Dem Körper folgen?
3. Den Körper würdigen, gesünder werden
Das folgt logischerweise aus den oben genannten Punkten. Jeder Körper verfügt über eine einzigartige Intelligenz, die allerdings über die Jahre und Jahrzehnte unter einer Konditionierungs-Schicht wie unter Staub und Schutt verborgen liegt.
Natürlich, es gibt auch die Naturtalente, die den direkten Draht zu sich und ihren eigenen Bedürfnissen nie verloren haben. Doch die meisten von uns folgen mentalen Annahmen, die – weil sie so weit verbreitet sind – quasi nie in Frage gestellt werden.
Warum wollten fast alle Religionen uns immer wieder vom Körper wegbringen, hin zum Geistigen? Weshalb wird das Leben im Körper immer als mühsam, unwürdig und letztlich vergeblich eingestuft? Weswegen sollten wir unsere Rettung immer im Seelenheil suchen? Wozu brauchten wir den Himmel, das Paradies, das Nirwana?
Natürlich: Der Körper ist vergänglich, er hat manchmal Macken und braucht viel Pflege, wie alles, was existiert. Die Entropie lässt grüßen. Das Leben ist voller Begrenzungen und endlich, der Geist dagegen ist scheinbar immer frei, kann über Zeit und Raum hinweg reisen. Ist er deswegen als höherwertig zu betrachten?
Unser körperliches Leben verdient alle Achtung und Respekt, genau wie die Erde und alles, was auf ihr wächst und gedeiht, diesen Respekt verdient. Und nicht nur als hohle Phrase, sondern indem wir sie aktiv pflegen und schützen: Unseren Körper, unsere Umgebung, und inzwischen unseren ganzen Planeten.
Dafür wären unsere mentalen Kapazitäten gefordert: Wie kann unser Verstand zum Beschützer des Lebens im Körper werden? Human Design gibt darauf eine Menge Antworten.
4. Den Geist befreien
Das ist ein Punkt, der uns zu Beginn eher stutzig macht: Wir sind so sehr mit unserem Verstand identifiziert, und erleben uns als endlose Wesen, denen immer alles offensteht. Ein Blick in die Welt zeigt, dass das mitnichten der Fall ist. Wir leben alle in unseren Begrenzungen, und passen uns an, meist mehr als uns gut tut.
Unser Körper ist nur eines der vielen Objekte in unserem Leben. Wir benutzen ihn, wie andere Objekte auch: Für die Arbeit, für die Mobilität, fürs Vergnügen. Zwischendurch wird er betankt mit dem, was uns gesagt wurde, was er brauchen würde. Abends parken wir ihn auf der Couch. Je älter er wird, umso häufiger wird er auch beim Arzt vorgestellt: Routine-Checkup.
Dabei passiert lustigerweise Folgendes: Unser Verstand ist von morgens bis abends nur damit beschäftigt, dem Körper zu diktieren, wo es langgeht: Aufstehen! Iss das! Trink das! Zieh das an! Geh dorthin! Setz dich! Arbeite! Ruh dich aus! Beweg dich! Jetzt in der Neuzeit kommt noch vermehrt hinzu: Sei ruhig, ich bin beschäftigt!
Dabei übersehen wir, dass ein Leben, das den Körper entweder ausblendet oder nur benutzt, nie ein freies sein kann. Der Verstand kann nicht frei sein, das zu tun, wenn der Körper nicht nach seinen Bedürfnissen versorgt wird.
Dem Geist fehlen ganz einfach die Werkzeuge, die der Körper (!) ihm bereitstellen könnte, wenn man ihn ließe. Der Verstand würde sich auch mit ganz anderen Dingen beschäftigen, wenn er dem Körper den Vortritt ließe…
5. Das, wozu du hier bist, erfüllen
Die höchste Kunst, das was die meisten von uns nur erahnen können, wäre ein Geist, der sich seiner selbst bewusst wäre. Der Mensch hält sich doch für intelligent und mit Bewusstsein gesegnet, doch er nutzt nicht ein Tausendstel seines Potentials.
Das, was wir Bewusstheit nennen, ist Tiefschlaf. Das ist das Resultat aus hunderten Jahren Körperverleugnung und mind over matter. Die Einmischung in Belange, die ihn nichts angehen. Die Natur, genauso dein Körper, sorgt für sich selber – wenn man sie lässt.
Dann erst wird der Geist befreit von der Aufgabe, dieses Leben anleiten zu müssen. Dann erst wird er frei für Bewusstheit: Das sehen, wofür er hier ist, es zu sehen. Und diese einzigartige Perspektive mit Hilfe der Werkzeuge, die sein Körper ihm bereitstellt, mit anderen Menschen zu teilen. Oder mit anderen Worten: Seinen Platz einzunehmen in diesem großen Geflecht, das wir Menschheit nennen.
Zwischenfazit
Schon an dieser Aufzählung kannst du erkennen, dass die Beschäftigung mit dem eigenen Design kein quick fix ist. Im Gegenteil, es ist ein tiefer, langwieriger und unumkehrbarer Prozess der Ganzwerdung.
Dekonditionierung bedeutet, dass jeder Stein, aus dem dein Leben gebaut ist, mindestens einmal umgedreht und neu angepasst werden muss. Es ist kein vorgegebener Weg, der ein bestimmtes Ziel hat. Der Weg entsteht beim Gehen. Solange du gehst.
Wie erfahre ich mein persönliches Human Design? Was bedeuten die einzelnen Elemente meines Designs?
Dein Human Design Chart berechnen
Um mit dem Human Design zu arbeiten, brauchst du ein paar wenige Vorbereitungen. Ganz wichtig neben deinem Geburtsdatum ist die Kenntnis deiner exakten Geburts-Uhrzeit. Bitte verlasse dich nicht auf die Angaben deiner Mutter. Diese sind häufig zu fehlerbelastet – denn, logischerweise, ist die, die gerade ein Kind zur Welt bringt, in einem Zustand, in dem Zeit ganz anders wahrgenommen wird.
Schaue bitte, ob die Uhrzeit zur Geburt schriftlich fixiert wurde. Wenn du nichts findest, nimm Kontakt auf mit dem Standesamt deines Geburtsortes, dort wird dir gegen eine kleine Gebühr deine genaue Geburtszeit mitgeteilt.
Wenn du deine genaue Geburtszeit hast, kannst du dein Human Design Chart, deine Körpergrafik, z.B. unter dieser Adresse kostenfrei erstellen:
Jovian Archive Free Chart (englisch)
Du kannst auch einen Human Design Analytiker deiner Wahl damit beauftragen, dir deine Körpergrafik zukommen zu lassen. Geprüfte und lizenzierte AnalytikerInnen findest du z.B. hier:
HD Professionals International
Die Bedeutung der einzelnen Elemente der Körpergrafik
Das Rave Chart besteht aus verschiedenen Elementen. Am deutlichsten springen die sogenannten Zentren ins Auge, die, wenn sie durch Kanäle aktiviert werden, farblich gekennzeichnet werden:
Die Körpergrafik jedes Menschen wird individuell errechnet. Daraus ergeben sich vielfältige Muster, wie so ein Chart aussehen kann – von vollkommen weiß (kein Zentrum definiert entspricht immer einem Reflektor), über nur zwei definierte, also farbig eingezeichnete Zentren, bis hin zu neun definierten Zentren ist alles möglich.
1. Welcher Typ bin ich und was ist meine Strategie?
Trotz aller Individualität gibt es im Human Design Grundmuster, die die Menschen auch in vier Typen unterteilen. Diejenigen, die zum selben Typus gehören, teilen einige Muster, während andere Elemente optional dazukommen können.
Außerdem teilen sie sich gemeinsam eine jeweilige Strategie, die ihnen hilft, ein für sie gutes Leben zu führen. Diese Strategie berührt jeden Lebensaspekt und ist deswegen von grundlegender Bedeutung.
Der Manifestor
Bei den Manifestoren ist das Sakralzentrum immer offen. Als Energietyp par excellence haben sie mindestens eins der Motorzentren direkt oder indirekt zur Kehle verbunden. Damit sind sie die geborenen Macher, stark in der Umsetzung von Energie, Verwirklicher ihrer innewohnenden Kräfte.
Die Strategie der Manifestoren ist das Informieren: Bevor sie in die Aktion gehen, sollen sie alle davon Betroffenen darüber in Kenntnis setzen, was sie gleich oder demnächst umsetzen und verwirklichen werden. Statt durch Widerstand im Außen den eigenen Zorn zu befeuern gelangen sie so mehr und mehr in Frieden.
Ca. 9% aller Menschen gehören zum Typus des Manifestors.
Der Generator
Generatoren sind die Baumeister des Lebens. Sie finden ihre Befriedigung im Tun dessen, was sie lieben. Definiert werden sie über ein aktiviertes Sakralzentrum. Das Sakralzentrum ist ein zutiefst reaktionsfreudiges Kraftzentrum.
Generatoren funktionieren dann am besten, wenn sie Fragen bekommen: Von anderen Menschen oder vom Leben selbst. Denn jede Initiative führt über kurz oder lang doch wieder zur Frustration. In der Reaktion auf eine Frage findet der Generator sich selbst.
Ca. 2/3 aller Menschen sind Generatoren.
Der Projektor
Mit offenem Sakralzentrum und ohne Motor-Kehl-Verbindung ist er ein ausgesprochener Wahrnehmungstyp. Seine Stärke liegt im Erkennen der anderen und darin, andere durch seine Intelligenz zu lenken und zu leiten. Dafür muss er jedoch von außen erkannt und eingeladen werden.
Das Warten auf die Einladung ist für viele Projektoren mit das Schwerste, aber auch das Allerwichtigste, um ein wirklich erfolgreiches Leben führen zu können.
Ca. 22% der Menschen sind Projektoren.
Der Reflektor
Reflektoren haben keines der Zentren definiert. Ihre Wahrnehmungsfähigkeit ist unbegrenzt und universell. Als wandlungsfähigster Typus leiden sie solange bis sie aufhören, nach einem festen Ich zu suchen. Sie sind Spiegel ihrer Umgebung und deswegen wie ein Seismograph: Feinfühlige Instrumente der sie umgebenden Umwelt.
Wenn sie in ihrem Prozess lernen, wichtige Entscheidungen lange, nämlich mindestens einen Mondzyklus, ruhen zu lassen, erlangen sie nach und nach die Fähigkeit, sich vom Leben Tag für Tag überraschen zu lassen.
Nur ca. 1% aller Menschen sind Reflektoren.
2. Die innere Autorität
Die sogenannte innere Autorität beschreibt dasjenige Körperzentrum, das für einen Menschen von allergrößter Bedeutung ist. Es ist das Zentrum, das in der Hierarchie der definierten Zentren an der Spitze steht und deswegen für jede einzelne Entscheidung befragt werden kann. Sie bleibt immer gültig und bietet ein Leben lang verlässliche Antworten aus dem eigenen Inneren.
Zu jeder Regel gibt es Ausnahmen: Fünf der Zentren können Innere Autorität sein, die anderen vier niemals. Die sogenannten mentalen Projektoren kommen über ein anderes Prinzip zu guten Entscheidungen. Reflektoren als vollkommen undefinierter Typus erleben ihre korrekte Entscheidungsfindung, indem sie sich auf ihren Spiegelprozess im Laufe der Mondzyklen einlassen.
Die Emotionale Autorität
Gut Ding will Weile haben – sich ein bisschen zieren – Geduld ist eine Tugend – Schlaf noch mal drüber…
Emotionale Wellen sind kein Hindernis, zu guten, nachhaltigen Entscheidungen zu kommen, aber das Warten auf Klarheit ist Pflicht.
Je größer die Entscheidung, umso mehr Zeit sollen sich die Emotionalen damit lassen.
So können teure Fehlentscheidungen, die aus einer Laune heraus getroffen worden sind, vermieden werden.
Die emotionale Autorität kommt bei Manifestoren, Gneratoren und Projektoren vor. Etwa 50% der Menschen sind emotional und finden darin ihre innere Autorität.
Die sakrale Autorität
Gibt es nur bei Generatoren, MGs eingeschlossen. So sind etwa 50% der Generatoren mit emotionaler Autorität gesegnet, die andere Hälfte ist also rein sakral (ca. 33%). Sie können mit ein bisschen Training die sakrale Reaktion von Emotionen recht ungetrübt wahrnehmen.
Hast du Kraft und Energie für etwas? Springt dein Körper von alleine auf? Kommt dir ein herrlicher Brummton über die Lippen? Prima, go for it!
Die Milz-Autorität
Die kommt bei Manifestoren und Projektoren vor. Das sind die ganz Spontanen, die sich von ihrer Intuition, ihren Instinkten oder ihrem Geschmack leiten lassen sollten. Das Gestern und das Morgen zählt nicht so sehr als das Jetzt.
Diese innere Autorität ist nicht einfach zu leben. Die spontane Entscheidung aus dem Körper kennt keine Begründung. Doch folgst du ihr nicht, sagst du hinterher: Ich hab es doch geahnt!. Etwa 9-10% der Menschen besitzen Milz-Autorität.
Die Ego-Autorität
Gibt es in der Manifestor- und in der Projektor-Variante, insgesamt sind dennoch kaum mehr als 1,5% der Menschen damit gesegnet.
Willenskraft und Mut sollen diese Menschen leiten. Sie können sehr herzlich sein, und wenn sie etwas unbedingt wollen, sind sie sehr stark.
Nichtsdestotrotz sind die seltenen Ego-Autoritäten aufgrund ihrer großen Offenheit auch sehr sensibel und müssen gut auf sich achtgeben. Sie können von vielen Energien leicht überrannt werden und wissen dann nicht mehr, was sie wollen.
Sie sind keine „Arbeiter“ wie die Generatoren. Das Ego oder Herzzentrum ist ein Motor und kann viel leisten, braucht aber unbedingt seine Ruhepausen. Mut zur Lücke ist angesagt!
Die selbstprojizierte Autorität
Eine reine Projektor-Autorität, die darauf beruht, dass alle unteren Zentren offen sind. Sie haben feine Antennen für die richtige Richtung und sind oft gute Orientierungshelfer. Sie sind da, um zu sein, in ihrer Mitte, verbunden mit ihrem höheren Selbst, ein Ausdruck ihres höheren Selbst.
Ca. 2,5% der Menschen besitzen die G-Autorität.
Die „mentalen“ Projektoren
Ein definiertes Ajna, das dennoch keine innere Autorität darstellt, kennzeichnet diese Variante „ohne innere Autorität“. Der mentale Projektor nutzt seine Umgebung, um über Gespräche und Zuhören eine Art Resonanzfeld zu erschaffen, das ihm hilft, die richtige Entscheidung gleichsam daraus herauszufiltern.
Er ist ebenso sehr fein, fast seismographisch in seiner Wahrnehmungsfähigkeit. Ca. 1,7% der Menschen sind so veranlagt.
Ohne innere Autorität: Der lunare Reflektor-Zyklus
Wie schon beim Typus beschrieben ist der Reflektor vollständig offen.
Er ist tief verbunden mit dem lunaren Feld, im Gegensatz zu allen anderen Typen und inneren Autoritäten. Die Beobachtung der Mondtransite kann ihm ein Augenöffner sein.
Grundsätzlich braucht er viel Zeit, sowohl für Entscheidungsprozesse im Rahmen mindestens eines Mondzyklus, als auch, um sich in seiner großen Veränderlichkeit wahr- und anzunehmen.
Einen Mondzyklus zu durchlaufen bedeutet für ihn, mit allen wesentlichen Aspekten des Prozesses einmal in Kontakt zu kommen
3. Das Profil
Während die definierten Zentren, die sie verbindenden Kanäle sowie die offenen, weißen Bereiche in der Körpergrafik offensichtlich sind, ist das Profil von anderer Natur. Neben deiner Körpergrafik befinden sich links und rechts zwei Listen mit den Planetenaktivierungen zum Zeitpunkt deiner Geburt und ca. 88 Tagen davor.
Jeweils ganz oben findest du deine Sonnen, die das Licht deiner Persönlichkeit und deines Körpers beschreiben. Die Aktivierungen von Sonne und – genau gegenüber – Erde gehören zu den allerwichtigsten. Die Zahlen in den Listen geben die Tore an, die du in der Körpergrafik dann farblich eingezeichnet wiederfindest. Hinter dem Punkt findest du eine weitere Zahl zwischen 1 und 6, das sind die sogenannten Linien.
Die Tore und Linien entsprechen den Hexagrammen und Linien des I Ging. Das I Ging steht im Bezug zum genetischen Code. Die Linien von bewusster (rechts) und unbewusster/körperlich (links) aktivierter Sonne und Erde ergeben dein Profil, das einen Teil deiner genetischen Festlegung offenbart. So beschreibt jedes der zwölf möglichen Profile eine bestimmte genetische Rolle, die dir entspricht.
Es ist wie mit guter Kleidung: Trägst du den Stil, der zu dir passt, wirkt alles harmonischer und unterstützender und du fühlst dich wohler. Ziehst du Kleidung an, die dir nicht entspricht, wirst du falsch eingeschätzt, fühlst dich unwohl und bist unsicherer. Dein Profil gibt dir Wegweiser an die Hand, wie du stilsicher und ohne dich zu verbiegen genau die Rolle erfüllst, die dich am meisten erfüllt!
Die Linien kurz im Einzelnen
1 – Der Forscher
Immer prüfend, abwägend, forschend auf der Suche nach dem, was sicher ist; erschafft die Grundlagen für alle anderen Linien.
2 – Der Einsiedler
Hinter der Mauer geht er den Dingen nach, die ihm leicht fallen und weiß gar nicht, dass er ein Naturtalent ist; wenn der Ruf kommt, muss er seinen Schutz verlassen.
3 – Der Märtyrer
Experimentierfreudig durch Versuch und Irrtum, Höhen und Tiefen, lernt er Unzähliges kennen; im Werdegang viele Wechsel zwischen totaler Anpassung und abrupten Brüchen.
4 – Der Vertraute
Auch als Opportunist bezeichnet, lebt er davon, im Rahmen seiner Kontakte zu guten Gelegenheiten zu finden; Vertrauen ist dafür ein wichtiger Schlüssel.
5 – Der Ketzer
Entgegen der althergebrachten Norm bringt er das Versprechen, dass es etwas Besseres gibt; die Kraft der Verführung (der Massen) und die Paranoia des Im-Rampenlicht-Stehens.
6 – Das Rollenvorbild
3phasiger Lebensablauf; lebt zunehmend kompromissloser das, was er predigt und was ihn in seiner individuellen Besonderheit ausmacht und wird deswegen als leuchtendes Beispiel anerkannt.
Daraus ergeben sich folgende Profilvarianten – Die erste schwarze Zahl nennt den bewussten Anteil der Persönlichkeit, die zweite rote Zahl den unbewussten Körper-Anteil:
Das Human Design Reading
Wer sich dafür entscheidet, mit dem eigenen Design experimentieren zu wollen, kommt um ein Reading nicht herum. Reading heißt „Lesung“: Das ist weniger eine Interpretation deines HD Chartsseitens des Analytikers, sondern er „liest“ deine Körpergrafik „aus“ und beschreibt dir in seinen Worten, welche Potentiale, Talente und Problemfallen bei dir angelegt sind und wie du mit dir und deinem Leben am Besten ins Reine kommst.
Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Es gibt sowohl personalisierte als auch Online-Einstiegsreadings nach dem Baukastenprinzip sowie schriftliche Human Design Reporte, die ebenso meistens aus vorgefertigten Blöcken bestehen. Dazu kommen Ergänzungsreadings und als Klassiker: Das Grundreading.
Das Grundreading hat den Vorteil, dass es normalerweise persönlich angefertigt und gesprochen übermittelt wird und so – anders als beim Lesen eines Textes – der gesamte Körper mitangesprochen wird und in Resonanz treten kann. Außerdem ist es komplett ausgestattet mit allem, was du brauchst, um dein Experiment zu starten.
Wenn dich speziell das Thema Readings interessiert, lies meinen Artikel Was ist ein Human Design Reading? Dort erfährst du alles, was du über Human Design Readings wissen musst und welche Kriterien dir helfen, eine gute Wahl zu treffen.
Die Basis zur Entdeckung deines Designs: Das Grundreading
Es enthält:
- Informationen zu Typus, Strategie und Innerer Autorität – Wie du korrekte Entscheidungen triffst
- Die wichtigsten Nichtselbst-Muster, die dich immer wieder in dieselben Schwierigkeiten bringen
- Deine angelegten Fähigkeiten: Die Kanäle als Ausdruck deiner Lebensthemen
- Deine Rolle im Leben anhand deines Profils
- Optional eine Zusammenschau deiner Wesensnatur – wie hängen die einzelnen Elemente zusammen, welche Themen dominieren stark?
- Optional Beantworten von mitgebrachten Fragen
Trotz dieser Gemeinsamkeiten hat jeder Analytiker aufgrund seiner eigenen Themen und Lebenserfahrungen auch eigene Vorlieben, Herangehensweisen, Sichtweisen, die auch in ein Grundreading miteinfließen.
Weiterführende Readings
Nach dem Grundreading kann man, wenn man das möchte, Vertiefungen machen z.B. zu den Kanälen und Toren, zum eigenen Inkarnationskreuz, zu Beziehungen und Partnerschaften, Jahresthemen (Rave Return) oder ganzen Lebensabschnitten (Saturn Returns, Uranus Opposition, Chiron Return) oder auch problembezogene Readings und Coachings in Anspruch nehmen.
Ein weites und spannendes Feld für schon etwas Fortgeschrittenere bieten die Spezial-Readings zu den Themen Gesundheit, Ernährung und Umgebung (PHS) sowie zur Rave Psychology.
Ähnlich wie bei der Feindiagnostik können hier Dinge sichtbar gemacht und auf den Punkt gebracht werden, die auf anderen Wegen niemals begreifbar wären: Wie der Körper in seiner Tiefe am Besten funktionieren kann und wozu du, der Passagier, überhaupt hier bist –
Die Holistische Analyse ist schließlich der Schluss-Stein, die Krone im HD Prozess. Körper und Seele in Einklang bringen, sie in all ihrer Schönheit und Unterschiedlichkeit zu würdigen in diesem einen Wesen, das du bist:
Die Herkunft des Human Design und seine Kosmologie
Alan Robert Krakower – Ra Uru Hu
Ra, wie er von den HD Schülern genannt wurde, war ein im Jahr 1948 geborener Kanadier. Er war weder der Erfinder noch der Begründer des Human Design – er war der Empfänger und schließlich der Bote.
1987, im Alter von 38 Jahren hatte er ein außergewöhnliches mystisches Erlebnis mit „der Stimme“, die ihn tage- und nächtelang Informationen über die Entstehung der Welt, Neutrinos usw. und schließlich auch über das, was wir heute als das Human Design System kennen, eingab.
Er war ein Gefäß geworden für ein Wissen, dass sich kein Mensch hätte ausdenken können. Ra gab sein Wissen, nachdem er sich zunächst weigerte, nach und nach an Schüler weiter, die sein Wirken heute in der Welt bekannt machen, weitergeben und weiterentwickeln. Danke Ra für deinen Mut, mit diesem mutativen Wissen unser Leben so zu bereichern.
Ein besonderes Video, in dem Ra über sein Erlebnis auf der Insel Ibiza berichtet:
Die Besonderheit des Human Design System: Eine Synthese aus altem und neuem Wissen
Genauso ist es mit dem Human Design. Schauen wir hin, finden wir eine Synthese aus dem I Ging, dem Lebensbaum der Kabbalah, dem astrologischen Tierkreis sowie Sonne, Mond, Planeten und Mondknoten, und die Körperzentren erinnern an die alte Chakrenlehre.
Zusammen ergeben sie ein komplexes neues Ganzes, das liebevoll an die altehrwürdigen Weisheitslehren der Menschheit erinnert und gleichzeitig einen kräftigen Hauch von futuristischer Frische mitbringt und verbreitet.
Als das Auto erfunden wurde, gab es alle seine Einzelteile schon: Räder, Motoren, Karosserien, Fahrwerke usw. Doch der Einsatz dieser motorbetriebenen Fahrwerke revolutionierte unsere Welt. Genauso der Computer – in Einzelelemente zerlegt sucht man vergebens nach dem Geist des Computers. Er ist eine Synthese unterschiedlicher Elemente, die auf eine bestimmte Weise zusammengesetzt etwas völlig Neues ergeben.
Neben seiner offensichtlichen Schönheit besticht dieses System durch eine fast erschreckende Präzision in seinen Details und tiefsten Feinheiten. Das Lernen all dessen, was mit diesem System möglich ist, ist eine Lebensaufgabe, die kein Einzelner allein schaffen kann.
Aber am Anfang steht immer das Ausprobieren, Experimentieren am eigenen Leib und im eigenen Leben, denn ohne eigene Erfahrung und Erkenntnis bleibt alles Wissen graue Theorie.
Die Human Design Kosmologie
Das ist der Bereich des Human Design, den Ra das „graue Wissen“ nannte. Hier sind wir in Bereichen, die unsere jetzige Wissenschaft nicht mehr beantworten kann, und prinzipiell ist dies auch nicht wichtig für die Anwendbarkeit des HD im praktischen Kontext.
Es gibt aber ein paar Vorhersagen, die Ra mitgebracht hat aus seiner Begegnung mit der Stimme, und die in den nächsten Jahren möglicherweise noch wissenschaftlich verifizieren werden.
1991 sagte er voraus, dass Neutrinos Masse haben. Die Neutrinoforschung steckt noch in den Kinderschuhen, ist aber eine der interessantesten der modernen Physik. Inzwischen sind sie mehrfach nachgewiesen worden, und auch, dass sie Masse haben. Ihre Rätselhaftigkeit, z.B. die Gesetzmäßigkeiten ihrer Veränderbarkeit, ist nach wie vor Teil der aktuellen Forschung.
Hier ein schöner Vortrag über Hyper-Kamiokande vom 35C3 (englisch).
Eine weitere Voraussage betrifft magnetische Monopole. In der theoretischen Physik werden sie erwartet, der Nachweis bzw. die Erzeugung von Monopolen ist nach wie vor schwierig. Monopole sollen laut HD Kosmologie in jedem lebendigen Wesen vorkommen. Sucht die Physik am falschen Ort?
2027 und globale Zyklen
Eine letzte Voraussage betrifft die Entwicklung unserer Erde und der Menschheit. Mutationen im menschlichen Genom sollen zu konkreten Veränderungen im Bereich Fruchtbarkeit, Verdauung tierischen Eiweßes sowie der Mensch-Tier-Beziehungen an sich führen.
Ebenso gehört die Vorhersage, dass sogenannte Raves geboren werden, hierher. Auch wenn Mutationen eine plötzliche Entwicklung sind, so ist die Etablierung der Mutation doch ein langwieriger Weg. Ab 2027 sollen sich diese Veränderungen nach und nach auf der Welt ausbreiten. Wir werden sehen.