Die Projektoren und der Erfolg

Was bedeutet die Signatur Erfolg für den Projektor?

Der Erfolg der Projektoren
Erfolg kann so schön sein
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Hach, wäre das nicht schön: Eine Welt voller erfolgreicher Projektoren?! Sie wäre voller Süße! Ja gut, der Projektor ist abhängig von seinen Beziehungen, und wenn die nur zu lauter gefrusteten Generatoren und zornigen Manifestoren bestehen, dann bleibt es wohl bei der Bitterkeit…

Aber bevor wir nun entmutigt schmollen, können wir doch mal einen genauen Blick auf diese besondere Signatur werfen. Was macht sie denn überhaupt so besonders?

Ein Streifzug durch die Signaturen

Der Generator und die Befriedigung

Dazu müssen wir nun doch wieder einen Bogen schlagen zu den anderen Typen des Human Design. Was ist denn die Zufriedenheit oder Befriedigung des Generators? Sie entsteht dadurch, dass das Sakral a) gefragt wird und b) seiner inneren Wahrheit nach antworten darf (sprich, dass jede Antwort erlaubt ist) und c) dass diese Antwort dann auch gelebt wird. Ein sakrales Ja ähnelt dem Knurren des Tigers oder dem gemütlichen Schmatzen des Hängebauchschweines oder sonstigen Lauten, die in der zivilisierten Welt nicht so ganz beliebt sind.

Oder das sakrale Ja äußert sich als Kraftmobilisierung. Bevor der Generator weiß, was richtig ist, findet er sich schon in der Handlung wieder. (Hoffen wir, dass er nicht emotional ist…) In beiden Fällen stürzt sich das Sakral bei einem Ja vollends in das, wozu es Ja gesagt hat und  arbeitet sich daran ab. Dieser Prozess an sich ist schon hoch befriedigend. Der sakrale Motor schnurrt währenddessen und danach wie ein kleines Kätzchen.

Worauf ich hinaus will: Befriedigung ist also etwas, das aus dem tiefsten Inneren kommt. Es ist nicht abhängig vom Außen, wenn man von der Frage absieht. Aber alles, was durch die sakrale Reaktion in Gang gesetzt wird oder auch nicht, erschafft Befriedigung.

Der Manifestor und der Frieden

Wie ist das beim Manifestor? Auch er muss seiner Strategie entsprechend vorgehen, und bevor er etwas unternimmt, die beteiligten Personen darüber informieren, was auf sie zukommen wird. Gelingt ihm dies, hat er freie Bahn für seine manifestierende Kraft. Ohne Hindernisse bringt er in aller Ruhe die Dinge auf die Welt, die ihm entsprechen. Das ist Frieden. Auch hier wiederum: Frieden entsteht als etwas zutiefst Inneres einfach dadurch, dass der Manifestor ohne Widerstand die eigene Kraft (Handlungsverbindung!) auszulebt.

Der Erfolg und das Ego

Nun also zum Erfolg. Das Wort Erfolg schmeckt schon ganz anders als Zufriedenheit oder Frieden. Zumindest in der heutigen Zeit schmeckt Erfolg nach Bestätigung, Titel und Auszeichnung, also Ruhm, Ehre und Geld. Alles äußere Dinge.  Der erfolgreiche Mensch erhält Applaus in irgendeiner Form – und hier fangen die Probleme an.

Die eben genannten Qualitäten sind allesamt dem Ego-Schaltkreis entliehen. Die materielle Ebene, das Vorankommen, der wirtschaftliche Erfolg. Erfolg als Konsequenz von stetiger Zielverfolgung. Aber auch unter uns Projektoren sind 2/3 mit einem offenen Ego gesegnet. Da schauen wir dann ganz schön blöd aus der Wäsche, weil uns hier anscheinend eine wichtige Zutat fehlt. Oder?

Was ist Erfolg noch?

Erfolg muss also noch mehr bedeuten. Er-folg ist das, was folgt, wenn… Ja, wenn was? Was ist die Vorbedingung für Erfolg? Was kommt davor?

Gelingen

Erfolg ist Leichtigkeit
Leichtigkeit
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Erfolg kann man auch umschreiben mit Gelingen. Wenn etwas gelingt, dann habe ich ein gutes Resultat erzielt. Was also gelingt mir? Im Wort Gelingen liegt eine Leichtigkeit und was Schwingendes, Vibrierendes. Was mir gut gelingt, fällt mir also bereits leicht!

Die Gewichtigkeit des Erfolgs und die viele Anstrengung auf dem Weg dahin weichen also einer inneren Qualität, die jeder Projektor auf einzigartige Weise bereits in sich trägt. Die er in die Wiege gelegt bekommen hat.

Nachfolgen

Das englische Wort success weist aber noch auf andere Verwandtschaften hin: Z.B. auf „das Nachfolgende“. Hier haben wir auch wieder das Folgen. Der Projektor folgt. Reflektoren, Generatoren und Manifestoren haben uns bis hierhin nicht so sehr gebraucht. Dennoch sind wir da und treten die Nachfolge an. Denn Energie ist nicht alles.

Schritt für Schritt

Das abgeleitete Wort „sukzessive“ weist uns zum Schluss auf noch etwas: Schritt für Schritt, nach und nach, ganz allmählich folgen wir der Spur, die schon da ist. Wir folgen der Energie, denn das liegt uns im Blut. Wir müssen uns dafür weder anstrengen noch beeilen. Das nimmt endlich den vielen Druck raus.

Wenn wir Projektoren lernen, der Energie fragend zu folgen, sie zu erspüren und wahrzunehmen, wie sie beschaffen ist, um diese Beobachtung auf Einladung hin auszudrücken und somit sichtbar zu machen für die, die sie nicht so leicht sehen und erkennen können, dann kann Erfolg folgen.

Vorbedingungen für den Erfolg des Projektors

Die Strategie, auf die Einladung zu warten, ist somit auch für die Signatur des Erfolgs, des Gelingens unbedingt notwendig. Oder mit anderen Worten: Erfolg ist, wenn ich gesehen und anerkannt werde als die, die ich bin, um dadurch an gute Energiequellen angeschlossen zu sein.

Der eigenen Strategie folgen

Meine Wahrnehmung kann dem anderen aber nur dann die Augen öffnen, wenn dieser den ersten Schritt auf mich zu macht und sich damit genau meiner Wahrnehmung öffnen möchte. Nachfolgen heißt also auch: Nicht initiativ, nicht übergriffig, sondern ganz entspannt im Energiesparmodus abwartend, ob sie kommt, die gute Einladung.

Einer nicht erfolgten Einladung nicht zu folgen ist eben auch Gelingen. Es gelingt mir dann, einfach bei meiner Wahrnehmung zu bleiben und daraus zu lernen. Einer nicht erfolgten Einladung hinterherzulaufen ist Energieverschwendung. Mich zu verbiegen, um eine Einladung zu erhalten, ist Energieverschwendung.

Auf die Einladung warten

Der Erfolg des Projektors ist also, an die für ihn richtigen Einladungen zu kommen. Im zweiten Schritt folgen darf und soll dann gern auch der weltliche Erfolg aka Geld, Ruhm und Ehre *zwinkerzwinker*. So wird Erfolg nicht zum eigentlichen Ziel erkoren, dem man hinterherhecheln muss in den Grabenkämpfen des Wettbewerbs, sondern ist das, was ganz natürlich entsteht, wenn der Projektor seine Anlagen auch lebt.

Wir können also ganz gelassen unseren Platz einnehmen, denn: Das Gelingen der Projektoren ist die intelligente Anwendung der Energie, die bereits da ist. Wir und die nachfolgenden Generationen sind darauf angewiesen.

Warten auf die Einladung
Eine Einladung ist wie eine offene Hand, die dir gereicht wird.

Lasst uns Gelingen in die Welt bringen

Vielleicht helfen dir dabei folgende Fragen:
  • Was gelingt mir gut?
  • Was fällt mir leicht?
  • Was lerne ich leicht?
  • Was interessiert mich wirklich?
  • Was beobachte ich gerne?
  • Wofür habe ich ein Auge/ein Gehör/ein gutes Händchen?
  • Welchen Energien folge ich gerne mit meiner Aufmerksamkeit?
  • Was hast du in deinen frühen Kinderjahren gerne gemacht? Womit hast du dich beschäftigt? Welche Dinge haben schon ganz früh dein Interesse geweckt?

Ich bin sicher, das sind sehr spezielle Dinge, die dir hier einfallen.Dinge, die ganz tief zu dir gehören. Die du nur für dich gemacht hast. Nicht für Erfolg, nicht für Anerkennung, nicht um zu lenken und zu leiten, nicht um eingeladen zu werden, nichts dergleichen.

Der Erfolg der Projektoren

Wenn es mir gelingt, dem zu folgen, wie ich angelegt bin, dann ist das schon ein Erfolg. Wenn es mir gelingt, ganz unabhängig von äußerer Bestätigung und Anerkennung mich zu leben, wie ich bin, dann erfülle ich bereits den in mir liegenden Selbstzweck.

Natürlich: Ohne die Energietypen kommen wir nicht zur vollen Entfaltung, nicht zum Erblühen. Doch bevor wir uns aufmachen, die Welt der Energie zu erobern, tun wir gut daran, auf das zu schauen, was bereits in uns ist. Und ganz im Sinne meines Lieblingsspruchs bin ich mir sehr sicher, dass das, was schon in uns liegt dazu da ist, nach Außen zu strahlen, um dann erkannt und eingeladen zu werden.